Das war die Bayerische Landesziegenschau 2024 in Bad Windsheim

Kaiserwetter und viele Besucher - was wünscht man sich mehr für eine gelungene Ziegenschau. Das Freilandmuseum Bad Windsheim bot einen prächtigen Rahmen. Das Team der mittelfränkischen Ziegenfreunde rund um Verbandsboss Johannes Maibom leistete tolle Vorarbeit, so dass sich sowohl Mensch als auch Tier wohlfühlten. Etwas getrübt durch einige Absagen - das Blauzungenvirus sorgte für große Verunsicherung - wurden dennoch hervorragende Zuchttiere den sechs überaus kompetenten Richtern vorgestellt. Und es gab verdiente und sehr glückliche Gewinner. Gesamtsieger der Schau wurde eine hervorragende Burenziege aus der Zucht von Konrad und Nicole Kellner aus Niederbayern. Bei der Gruppe der Milchziegen und Erhaltungsrassen dominierte der imposante Pfauenziegenbock Solomon von Johannes Maibom, der zudem an beiden Tagen vom Publikum zur schönsten Ziege gekürt wurde. Die Jüngsten hatten einen tollen Auftritt beim Jungzüchterwettbewerb. Malaktionen für Kinder und das beliebte Ziegenquiz sorgten für viel Spass. Für das leibliche Wohl war bestens gesorgt und viele Besucher konnten sich an den Ständen von der hervorragenden Qualität der Ziegenprodukte überzeugen. 

Als Anfang des Jahres die Meldung durchsickerte, dass das traditionelle Zentrallandwirtschaftsfest auf der Münchner Theresienwiese aus wirtschaftlichen Gründen abgesagt wurde, gab es bei vielen Tierzuchtverbände lange Gesichter. War doch einmal mehr die Chance dahin, sich mit den Zuchttieren einem breiten Publikum präsentieren zu dürfen. Für die bayerischen Ziegenzucht war gar eine Landesschau auf dem ZLF geplant, die mit der Absage auch drohte ins Wasser zu fallen. Nach einiger Überlegung entschloss sich der Ziegenzuchtverband kurzerhand die geplante Landesschau am ersten Septemberwochenende im Freilandmuseum Bad Windsheim abzuhalten. An diesem Ort und zu diesem Termin findet schon seit vielen Jahren die beliebte Mittefränkische Ziegenschau statt, so dass man bei der Planung auf die langjährigen Erfahrungen zurückgreifen konnte. Das Team um Verbandschef Johannes Maibom und dem Verein Mittelfränkischen Ziegenfreunde organisierten spontan und mit viel Aufwand schließlich die landesweit ausgeschriebene Schau. Besonders freute man sich, dass Staatsministerin Michaela Kaniber die Schirmherrschaft der Schau übernahm.
Die wochenlangen Vorbereitungen drohten dann kurzzeitig umsonst gewesen zu sein, denn just 14 Tage vor der Schau trat der erste Fall des Blauzungen Virus in Nordbayern auf und Bayern wurde wie viele Bundesländer zuvor zur Restriktionszone. Obwohl schließlich alle Veterinäre und Ämter grünes Licht gaben – die Krankheit wird nicht von Tier zu Tier übertragen und ist zudem für Menschen ungefährlich – blieben einige der angemeldeten Züchter mit ihren Tieren aus Angst vor einer Verschleppung des Virus der Veranstaltung fern. Von ursprünglich 125 angemeldeten Tieren standen schließlich knapp siebzig Zuchtziegen im großzügigen Stallzelt im Gelände des Museums und man konnte getrost sagen, das war an diesem Wochenende der große Publikumsmagnet für die zahlreichen Besucher. Aktionen wie das Ziegenquiz, Malen und Basteln mit Kindern oder die Wahl zur Publikumsziege sorgten für Abwechslung und an verschiedenen Ständen konnten die Besucher Ziegenprodukte verkosten, so dass keine Langeweile aufkam. Auch der Züchternachwuchs bekam beim Jungzüchterwettbewerb eine große Bühne und es war schön zu sehen, wie schon die Kleinsten ihre Ziegen gekonnt dem Publikum vorführen.
Für Spannung war an beiden Tagen im Bewertungsring gesorgt. Jeweils 3 kompetente Zuchtrichter und -richterinnen bewerteten zum einen die große Gruppe der Burenziegen und zum anderen die Gruppe der Milchziegen. Koordiniert und wie gewohnt launig kommentiert wurde die Prämierung vom bayerischen Zuchtleiter Dr. Christian Mendel, für den es die letzte Landesschau in dieser Funktion war, da er Ende des Jahres in den Ruhestand wechseln wird. 
Nachdem am Samstag alle Klassensieger der verschiedenen Rassen ermittelt wurden, kam es am Sonntag zur Entscheidung über die Sieger innerhalb der Rassen und als Höhepunkt die Entscheidung wer als Champion eine der wertvollen Glocken mit nach Hause nehmen darf. Vorher gab es aber noch die Wettbewerbe der Familien- und Züchtergruppen, wo vor allem die Harmonie der Zusammensetzung der Gruppen für die Platzierung entscheidend ist. 
Das Richterteam Dr.Katja Peter, Gottfried Prantl und Marie-Theres Maurer hatten die schwere Aufgabe das Siegertier aus den Reihen der den Milchziegenrassen zugeordneten Tiere zu küren. Mit dem Titel Champion der Milchziegenrassen ging schließlich der imposante Pfauenziegen Bock Solomon aus dem Züchterhaus Johannes Maibom nach Hause. Bei der großen Gruppe der Burenziegen richteten Engel Küppers aus Holland, Detlef Krieb aus Hessen und Fachberater Georg Zettler. Von Beginn an gab es eine große Favoritin, die schließlich die Glocke des Champions umgehängt bekam. Aus der Zucht von Nicole und Konrad Kellner aus Niederbayern begeisterte die fünfjährige Burenziege mit dem schönen Namen Sternchen alle Richter. Einig waren sich am Ende alle, dass mit dieser Ziege der Gesamtsieger feststehen muss und der Wanderehrenpreis für den Schaugesamtsieger ging mit nach Niederbayern. 
Aus der Hand von Dr.Andreas Becker, Referatsleiter im Bayerischen Staatsministerium für Ernährung,Landwirtschaft und Forsten, erhielten für besondere züchterische Leistungen Konrad Kellner die Goldmedaille, Johannes Maibom eine Silber und Marco Marek, Schöllkrippen eine Bronzemedaille.